DenkMal für schöne Familienwörter

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Versteh‘ ich nicht…

Kennt Ihr das? Ihr kommt in eine Familie und alle sprechen Eure Sprache. Also zumindest fast… oder eben NUR fast. Es gibt da immer dieser Wörter, die speziell in dieser Familie von jedem verstanden werden, nur eben von niemandem außerhalb der Familie.

In meiner Familie gibt es zum Beispiel ganz selbstverständlich den Begriff „Klavierseppel“. Nein, es ist keine Verunglimpfung eines Mitbürgers aus Bayern, der mit einem Tasteninstrument unterwegs ist. Bis zu meinem siebzehnten Lebensjahr war ich wirklich der Meinung, dass ein Klavierschemel oder Klavierhocker auf jeden Fall „Klavierseppel“ heißt und mich auch jeder versteht. Dann erfuhr ich aber, dass der „Klavierseppel“ ein typisches Familienwort ist.

Wie der „Klavierseppel“ bei uns einzog

Mein Urgroßvater, den ich leider nicht mehr kennengelernt habe, war zu seiner Zeit ein gefragter Redner bei Feierlichkeiten und Veranstaltungen in unserer kleinen Stadt. Er verfügte über ein großes Repertoire kurzweiliger Anekdoten und lustiger Gedichte. Eines dieser Gedicht bestand aus vielen Verdrehungen von Wortsilben. Unter anderem verdrehte sich auch der „Klavier – seppel“. Dieses Gedicht wurde in unserer Familie zum echten Klassiker und mit ihm hielt eben auch der „Klavierseppel“ Einzug in unsere Familie.

Mir fallen aber noch mehr Begriffe ein: in der Familie meines Bruders heißt etwa eine Butterbrot aus Weißbrot und Nußnougat-Creme „Mäusebrot“. Und die Mäuse Lina und Janne sehen übrigens so aus, wenn sie gerade „Mäusebrot“ verspeist haben:

Janne mit Mäusebrot                    Lina mit Mäusebrot

Ein Denkmal für Familienwörter

Dann gibt es da noch den „Höckellefönes“, die „Pisch-Tabletten“, den „Blokker“ (Poliermaschine für Linoleumböden) oder den „Tipper“ (TV-Fernbedienung). Und ich finde, all diese schönen Familienwörter drohen doch irgendwann im Wust sinnbefreiter Wortschöpfungen wie „Groko“ unterzugehen. Aus diesem Grund setze ich hiermit ein

Denkmal für Familienwörter!

Denkmal für Familienwörter
Denkmal für Familienwörter

Ich fange mal die Liste fürs Denkmal an:

  • Klavierseppel – Klavierhocker
  • Mäusebrot – Weißbrot mit Nußnougat-Creme
  • Blokker – Poliermaschine für Linoleum
  • Tipper – TV-Fernbedienung
  • Pisch-Tabletten – Süßstofftabletten
  • Ticktackoma – Uroma
  • Schnutabella – „Nasensekret“ (Beitrag von Martin Braun)
  • Schlumpi-Fuß – hat man bei uns, wenn die Socke nicht richtig angezogen ist bzw. vorne an den Zehen herumschlabbert (Beitrag von Dagmar Braun)
  • Müs – Möhren-Kartoffel-Stampf
  • Picknick – Wenn wir zu Mc Donalds gehen, gehen wir zum „Picknick“. Entstanden ist das in der Zeit, als meine Tochter gerade zum Reden angefangen hat. Ich esse da immer nen „Big Mac“ und das hat sie dann so übernommen. (Beitrag von Sandra Feierler)
  • … Fortsetzung folgt…

Wer auch noch mit aufs Denkmal für Familienwörter möchte, immer her damit! Schreibt mir über unsere Kontaktseite [HIER] oder an info@nanoeswelt.de

Natürlich könnt Ihr auch gerne Eure Familienwörter in der Denkmal-für Familienwörter-Liste bei Facebook [HIER] hinterlassen.

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